Fleischkonsum – bewusst ernähren

Fleischkonsum

Wie viel konsumieren wir eigentlich wirklich?

Der Fleischkonsum ist aktuell in aller Munde. Die Fleischbranche befindet sich in einem großem Umbruch.

Mit einem durchschnittlichen pro Kopf Konsum von 60 kg über die letzten Jahre ist der Fleischkonsum sehr hoch. Jedoch hat sich ein Trend etabliert. Von dem Jahr 2005 mit ca. 60 kg pro Kopf ging der Konsum bis 2021 kontinuierlich auf ca. 55 kg zurück. [1] Das sind zwar nur knapp 10 % innerhalb von 16 Jahren, aber die Tendenz ist eindeutig. Der Konsum sinkt langsam.

Hier einige Faktoren, die den Fleischkonsum beeinflussen können.

  • Inflation
  • Fleischersatzprodukte / vegan / vegetarisch
  • Nachhaltigkeit / Haltung der Tiere
  • Gesundheitliche Gründe
  • Verarbeitung von Fleisch (aktuell Separatorenfleisch)
  • Skandale in der Fleischbranche

Der wohl bekannteste Treiber ist die zurzeit sehr hohe Inflation. Diese lag im Mai 2022 bei ca. 7,9 %. Im Vorjahr lag sie noch bei ungefähr 2,5 %.  [2] Die gewünschte Inflation soll bei ca 2 % pro Jahr liegen. Im direkten Vergleich zum Jahr 2022 reden wir von einer ca. 4-mal so hohen Inflationsrate. Das Geld wird förmlich aus dem Portemonnaie gefressen.

Fleischersatzprodukte statt Fleischkonsum

Ebenso wird der Markt mit den neuartigen Fleischersatzprodukten geflutet. Die Produktion von Fleischersatzprodukten (hier vegetarsich und vegan) stieg innerhalb von zwei Jahren um ca 50 % von 60 auf 90 Tonnen. Das ist eine enorme Steigerung. Fleischersatzprodukte erfreuen sich also steigender Nachfrage. [3] Was man jedoch nicht vernachlässigen darf ist, dass viele Menschen mittlerweile sehr viel Wert auf eine bessere und artgerechtere Tierhaltung legen.[4]

Tricks der Lebensmittelindustrie

Ein weiterer Grund für eine Reduzierung des Fleischkonsums ist die Art und Weise, wie große Lebensmittelkonzerne die Verbraucher täuschen. Es geht also generell um Skandale in der Fleischbranche. So steht aktuell ein Branchenriese in der Kritik, Separatorenfleisch verarbeitet zu haben und diese nur schlecht bzw. garnicht gekennzeichnet zu haben. [5] Da fühlen sich Verbraucher einfach nur getäuscht und es ist durchaus verständlich, warum man weniger zu solchen Produkten greift. Nicht nur die Tatsache, dass Lebensmittel unzureichend gekennzeichnet werden, dominiert die Nachrichten, sondern auch von angeblich schlechten Arbeitsbedingungen wird regelmäßig Bericht erstattet. [6]

All diese Umstände sind grundsätzlich nicht förderlich für die Branche und könnten immer mehr Verbraucher zu den sogenannten Fleischersatzprodukten verleiten. Auch wenn diese aktuell noch im Vergleich zu Fleisch sehr teuer sind, da die Herstellung von den Fleischprodukten aufwändig und damit sehr teuer ist. Doch mit steigender Nachfrage kann natürlich mehr produziert werden und somit können die Produktionskosten sinken und die Ersatzprodukte werden noch attraktiver für den Kunden. Wenn jetzt noch der Geschmack von diesen Produkten stimmt, dann steht einer Erfolgsstory nichts mehr im Weg.

Fazit

Auch wenn man zur jetzigen Zeit den Fleischersatzprodukten noch skeptisch gegenübersteht, zählt wie immer das Prinzip: Probieren geht über studieren. Einfach mal ausprobieren, denn letztendlich bestimmt immer der eigene Geschmack das Kaufverhalten.

 

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36573/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-fleisch-in-deutschland-seit-2000/

[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1045/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat/

[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1135110/umfrage/produktionsmenge-vegan-vegetarisch-fleischersatz-deutschland/

[4] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/181355/umfrage/artgerechte-tierhaltung-als-kaufkriterium/

[5] https://www.n-tv.de/wirtschaft/Toennies-und-Co-sollen-Separatorenfleisch-verarbeitet-haben-article23417337.html

[6] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/fleischfabrik-toennies-arbeitnehmer-arbeitsbedingungen-100.html

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